Finanzen

Warum waren die Zinsen früher höher als heute?

Stand
AUTOR/IN
Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Audio herunterladen (2,5 MB | MP3)

Zinsen sind ja der Preis für Geld. Wer Geld verleiht, kann Zinsen verlangen, wer sich selber Geld leiht, muss Zinsen bezahlen. Wie hoch die Zinsen konkret sind, hat damit zu tun, wie viel Geld im Umlauf ist und viel Geld gebraucht wird.

In den 1970ern und 1980ern gab es in Deutschland noch ordentliche Zinsen auf das klassische Sparbuch: 1980 waren es im Durchschnitt 4,6 Prozent.

Finanzmarkt: technische Innovationen und Internationalisierung

Allerdings ging es bald abwärts mit den Zinsen. Das lag unter anderem daran, dass sich die Finanzwelt geändert hat: von abgeschotteten nationalen Kapitalmärkten hin zu einem weltweiten Netz.

Dazu kamen technische Innovationen wie Computer und das Internet, mit deren Hilfe Geld international rund um die Uhr fließen konnte. Haushalte, Unternehmen und Staaten konnten also zusätzlich im Ausland Schulden machen, hatten Zugriff auf mehr Geld.

Außerdem haben viele Privatleute in den letzten Jahrzehnten mehr gespart, um fürs Alter vorzusorgen. Auch da hat sich Geld zum Leihen angehäuft. Aber das wurde in dem Ausmaß gar nicht gebraucht – denn Unternehmen vor allem in den Industrieländern und der Staat haben weniger investiert.

Die Nachfrage nach Geld ist also im Verhältnis zum Geldangebot gesunken – und damit der Preis für das Geld – die Zinsen.

Anfang der 2000er Jahre ging es dann kurz aufwärts mit den Zinsen, es gab nochmal um die 2 Prozent aufs Sparbuch – bis zur Finanzkrise 2008/2009. Die Zinsen fielen, auch weil die Europäische Zentralbank EZB viel Geld in Umlauf gebracht hat, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Wirtschaft Was macht die Europäische Zentralbank (EZB)?

Die Hauptaufgabe der EZB ist es, dafür zu sorgen, dass die Preise in den Euroländern ungefähr gleich bleiben – dass sie also weder total steigen noch fallen. Das heißt: Unser Geld soll morgen ungefähr genauso viel wert sein wie heute. Von Jutta Kaiser | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

SWR2 Impuls SWR2

Ökologie Warum wird Wein kaum in Pfandflaschen angeboten?

Es gibt kaum mehr Weinflaschen, auf denen Pfand drauf ist. Ökologisch ist das sehr bedenklich, weil diese Glasflaschen bei der Herstellung sehr viel Energie erfordern. Von Klaus Wiesen

Derzeit gefragt

Pflanzen Wie bekommt man die Ackerwinde aus dem Garten?

Gegen die Ackerwinde kann man im Ökogarten eigentlich nichts machen. Was vielleicht hilft ist, Stinkenden Storchschnabel daneben zu pflanzen, denn der vertreibt die Ackerwinde. Von Heike Boomgaarden

Ornithologie In welchen Abständen legen Meisen ihre Eier?

Eine Blaumeise kann bis zu 12 Eier legen – jeden Tag eins. Trotzdem schlüpfen die Jungen alle gleichzeitig, denn gebrütet wird erst, wenn das Gelege vollständig ist. Von Hans-Heiner Bergmann

Ornithologie Dient das Vogelnest nur zum Brüten oder auch als Schlafplatz?

Im Allgemeinen wird das Nest nur zur Brut benutzt. Einige Arten wie etwa der Höhlenbrüter übernachten auch nach der Brut in der Höhle. Aber sonst ist das Nest nur dazu da, um zu brüten und die Jungen aufzuziehen. Von Claus König

Religion Enthält der Koran eine Aufforderung, Nicht-Muslime zu töten?

Ich will Sie nicht beunruhigen, aber: Ja. Es steht im Koran. Es steht aber auch in der Bibel "Aug um Auge, Zahn um Zahn". Von Lamya Kaddor

Ornithologie Benutzen Blaumeisen das Nest vom Vorjahr oder bauen sie neu?

Das alte Nest, so wie es ist, wird nie mehr direkt benutzt, sondern die Vögel bauen ein neues Nestchen darüber. Von Claus König

Medizin Gibt es bei Organspenden eine Altersgrenze?

Ein Herz oder eine Bauchspeicheldrüse kommt in diesem Alter sicherlich weniger infrage. Aber die Nieren zeigen häufig bis ins hohe Alter eine gute Organfunktion. Das wird vorher, auf der Intensivstation, evaluiert. Von Conny Bürk

Tiere Überlebt eine Weinbergschnecke, wenn man versehentlich ihr Haus zertritt?

Das Haus einer Schnecke ist mit ihrem Körper verwachsen. Darum kann eine Weinbergschnecke nicht ohne Haus überleben. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.