Heute ist sie als Solo-Künstlerin unterwegs und hat im SWR1 Interview ihr neues Album "Tainted" vorgestellt.
SWR1: Du bist es mittlerweile gewöhnt, Dich im Radio zu hören. Hat sich das Gefühl über die Jahre geändert oder ist das immer noch etwas Besonderes?
Ilse DeLange: Wenn das Lied neu ist, ist es immer noch etwas Besonderes. Dann will man immer noch hören, wie es im Radio klingt. Ich finde es immer einen schönen Moment, wenn es mich zum ersten Mal erreicht, wenn ich beispielsweise im Auto sitze. Dann geht die Lautstärke hoch!
Ilse DeLanges neues Album "Tainted"
SWR1: Das neue Album ist draußen – wie lange habt Ihr daran gearbeitet?
DeLange: Eigentlich hat es ein bisschen gedauert, bis es fertig geworden ist. Ich hatte die Idee, dass das Album Track für Track herausgebracht werden muss. Normalerweise hatte ich davor immer zwei Singles herausgebracht und dann kam schon das Album. Das fand ich ein bisschen schwierig, weil einige Songs keine Aufmerksamkeit bekamen, die ich selbst eigentlich sehr gut fand. Dann dachte ich, ich mache das mal anders.
Die erste Single des Albums war "Willing" und kam schon Ende 2022 raus. Die Erfahrungen damit waren gut, aber gleichzeitig auch weniger gut. Wenn ich mehr Zeit habe zu Überlegen, dann dachte ich, dass ich einzelne Songs noch besser machen kann. Dieses Zweifeln war aber nicht immer richtig und nur manchmal ist es besser geworden. Das hat alles zwei Seiten. Aber jetzt bin ich sehr froh, dass das ganze Album komplett fertig und veröffentlicht ist.
Musikalische Einflüsse
SWR1: Du hast die Platte vom Stil ganz breit aufgestellt von Country über elektronische 80er und Pop, bis hin zu Rock. Hast Du als Kind viel Radio gehört und alles aufgesaugt?
DeLange: Genauso ist es. Bei uns im Haus lief in jedem Raum ein Radio und ich habe alles auf mich zukommen lassen. Ich liebe die verschiedenen Genres auch sehr. Und die Country-Musik läuft als roter Faden durch die musikalische Umgebung des Albums.
Man hört auch durch meinen Gesang, dass ich von der Country-Musik sehr beeinflusst bin. Auf dem neuen Album gibt es viele verschiedene Instrumente, wie ein Juno Synthesizer aus den 80ern, aber auch eine Steel-Gitarre oder ein Banjo. Es ist eine gute Mischung von allem.
Konzerterfahrungen
SWR1: Du bist wieder auf Tour – ist das deutsche Publikum anders als das niederländische?
DeLange: Es ist ein bisschen anders. Ich finde, in Deutschland hören die Menschen richtig zu, was du zwischen den Liedern sagst. Man kann richtig was erzählen, worum es in den Songs geht. In Holland haben wir manchmal ein bisschen eine negative Reputation. Holländer können gut quatschen, wenn sie zu einem Konzert gehen, in Deutschland ist das doch etwas respektvoller.
Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen
SWR1: 2014 hast Du, zusammen mit den Common Linnets, den 2. Platz mit "Calm After The Storm" beim ESC geholt...
DeLange: Ja, man sagt, ein Song kann ein Leben ändern. Und das ist auch so passiert. Es hat für uns alle so viel geändert. Und natürlich schaue ich mir den ESC auch dieses Jahr an. Wenn man einmal die Verbindung zu dem ESC hat, dann ist es so, wie mit einer Familie. Man ist neugierig, was passiert, welche Songs gibt es, wie sieht die Bühne aus. Ich gucke mir das immer an.
Das Interview führte SWR1 Moderator Michael Lueg.
Zur Homepage von Ilse DeLange: ilsedelange.com